Was ist Thai-Massage?
(Text gekürzt aus Wikipedia – Stand 18. Mai 2015)
Wer bei dem Stichwort Thai-Massage an eine Erotikmassage denkt, liegt
ordentlich daneben.
Geschichte und Herkunft
Die traditionelle Thai-Massage ist indischen Ursprungs. Sie wird dem nordindischen Arzt Jivaka-
Komarabhacca zugerechnet. Noch heute wird er in Thailand als „Vater der Medizin“ verehrt. Jivaka-
Komarabhacca war Zeitgenosse Buddhas und hat im 5. Jahrhundeert v. Chr. In Indien gelebt. In
alten Schriften des Buddhismus wird er als Leibarzt des indischen Magadha-Königs Bimbisara
genannt. Jivaka-Komarabhacca stand in Kontakt zu Buddha und hat ihn und seine Mönchsgemeinde
ärztlich betreut.
Die Thaimassage muss in einem Zirkel von Mönchen, die von Indien nach Myanmar übersiedelten,
in Südostassien überliefert worden sein. Dies kann frühestens ab dem 3./2. Jahrhundert v. Chr.
geschehen sein, da sich erst dann die buddhistische Lehre im südostasiatischen Raum auszubreiten
begann. Die einzigen schriftlichen Überreste zur Thai-Massage sind auf Palmblättern in Palisprache
und Khmerschrift verfasst und wurden 1832 vom damaligen thailändischen König Nag Klao (Rama
III.) im Tempel von Wat Pho in Bangkok in 60 Steintafeln graviert.
Wirkungsweise nach traditionell asiatischer Lehre
Fundament der Thai-Massage ist das ayurvedische System der 72.000 Energielinien, von denen in
der Thai-Massage zehn (die 10 Sen) bearbeitet werden. Über diese Energielinien, auf denen die
sogenannten „Marmapunkte“ (Energiepunkte) liegen, wird der Mensch nach ayurvedischer Lehre mit
„Prana“ (Lebensenergie) versorgt. „Prana“ kann dem Körper über die Atmung zugeführt werden. In
den Dehnpositionen der Thai-Massage verbraucht die Muskulatur Sauerstoff und der Mensch wird
angeregt, tiefer zu atmen. Intensive Druckmassagen bewirken ebenfalls eine verstärkte Atmung. Ein
tiefer Atem fördert Entspannung und Regeneration (vermehrtes „Prana“) In der Lehre der Thai-
Massage korrespondiert der Druck auf bestimmte Marmapunkte und Energielinien mit der Linderung
unter anderem folgender körperlicher Leiden:
Kopfschmerzen
Übelkeit
Verstopfung
Durchfall
Ohrensausen (Tinnitus)
Schlafstörungen
Schock
Husten
Knieschmerzen
Rückenschmerzen
Schwindel
Wirkungsweise aus wissenschaftlicher Sicht
Druckpunktmassagen regen die Blutzirkulation an
In der Dehnung kann die Muskulatur entspannen
Yogapositionen beeinflussen das skelettomuskuläre System und wirken sich auf die
Körperhaltung aus
Twists (Drehungen), Beugungen und Streckungen der Wirbelsäule können durch Zug
intensiviert werden und haben einen positiven Effekt auf die körperliche Beweglichkeit
Positionen, in denen die Beine angehoben werden, fördern die Durchblutung und den
Lymphfluss
Die Rotation der Gelenke trägt zur Produktion von Synovialflüssigkeit (Gelenkschmiere) und
damit zur körperlichen Geschmeidigkeit bei
In der Tiefenentspannung wird der Parasympathikus aktiviert, sodass die inneren Organe
vermehrt durchblutet und der Stoffwechsel angeregt werden
Achtsame Berührung kann körperliches Wohlbefinden auslösen, und Hebetechniken können
zu einem Gefühl der Geborgenheit führen